Wir können auch Parteitage

Abseits von der reinen Vernetzung, kümmern wir uns auch um Lobbyarbeit. Da liegt es natürlich nahe, auch mal ein paar Erfahrungen mit größeren Veranstaltungen zu sammeln.

So fand am 5. und 6. November die Landesmitgliederversammlung der sächsischen Piraten in Chemnitz statt. Die Location hatte nur einen Nachteil. Es gab keinen Internetanschluss im Haus. Der Versammlungsort war allerdings in der Nähe einer größeren Meshwolke. Also haben wir die 500 Meter bis dahin überbrückt und den Parteitag mit Netz versorgt. Dort brachte statistisch jeder Besucher zwei WLAN-Geräte mit.

Kurz danach kamen auch die Grünen auf uns zu, ob wir nicht deren Landesdelegiertenkonferenz mit unserem Netz ausstatten können. Diese fand am 25. und 26. November in der Sachsenlandhalle in Glauchau statt. Dort gab es zwar einen Internetanschluss, allerdings waren etwa 200 Besucher erwartet worden. Also planten wir etwas größer und installierten temporär entsprechende Technik.

Beide Netze kamen bei den Besuchern sehr gut an und wir haben dabei einiges gelernt über Umgebungen mit vielen Clients auf wenig Fläche.

Was lange währt wird endlich beschlossen

In der heutigen Stadtratsitzung im Chemnitzer Rathaus standen die Zeichen auf grün für unser Freifunk Projekt. Wir versuchen schon eine Weile den Ausbau unseres Netzes in Zusammenarbeit mit der Stadt voranzubringen. Bis jetzt aber ohne großen Erfolg, denn meist scheiterten wir an Bürokraten und dem fehlenden Verständnis.

Umso mehr freuen wir uns jetzt über den heutigen Stadtratsbeschluss Freifunk Chemnitz auf verschiedenen Wegen zu unterstützen. Die Stadtverwaltung wird beauftragt,

  • die Chemnitzer Freifunk-Initiative durch das Bereitstellen von Standorten zur fachgerechten Installation von Hot-Spots zu unterstützen, insbesondere zur Errichtung von WiFi-Bridges zur Vernetzung der bestehenden Infrastruktur. Dazu a) ist eine Liste mit den Adressen möglicher städtischer Gebäude einschließlich Eigenbetriebe und Unternehmen zur Verfügung zu stellen, b) die jeweilige Kontaktperson zu benennen und c) im Realisierungsfall den benötigte Strom für die Router unentgeltlich bereitzustellen.
  • die Möglichkeiten der Teilnahme am Freifunk-Projekt aktiv zu bewerben
  • zu prüfen, wie eine Nutzung des sächsischen Förderprogrammes „Digitale Offensive Sachsen“ bestehen kann
  • im Verwaltungs- und Finanzausschuss quartalsweise ab IV/2016 darüber zu informieren.

Unser besonderer Dank gilt dem PIRATEN-Stadtrat Toni Rotter sowie den einreichenden Fraktionen und Allen, die für den Beschluss gestimmt haben (47 ja, 2 nein, 4 enth).

Grüner Funk in der Innenstadt

Büro der Grünen

Nachdem wir die Geschäftsstelle der Piratenpartei auf dem Brühl mit unserem Netzwerk versorgt haben, gibt es jetzt auch im Büro der Grünen auf dem Getreidemarkt einen Freifunk-Router von uns. Das Gespräch mit dem Stadtrat der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Chemnitz Kai Rösler hat uns positiv gestimmt und wir hoffen auf die Unterstützung über Parteigrenzen hinweg, um die digitale Infrastruktur in Chemnitz und Umgebung weiter zu fördern. Die Innenstadt wird uns in nächster Zeit also hoffentlich öfter im Zusammenhang mit Freifunk beschäftigen – als erstes Projekt ist die Anbindung des Rathauses geplant.

Der Brühl belebt sich und die Piraten fangen an

Piraten Geschäftsstelle Chemnitz

Vergangene Woche sind auf dem Brühl zwei neue Knoten in unser Netz eingegliedert worden. Die neue Chemnitzer Geschäftsstelle der Piratenpartei am Brühl Ecke Hermannstraße wird nun mit Freifunk versorgt. Dadurch kommt wieder ein wenig mehr Leben an den sonst noch relativ kahlen Brühl. Die Piraten haben uns zusätzlich dazu noch zugesagt, dass einiger der Mitglieder selbst auch zum Knotenbetreiber werden wollen. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie stark unser Netzwerk durch den piratigen Zulauf wachsen wird. Hoffen wir auch das Beste, dass wir demnächst auch das eine oder andere Dach erobern, damit wir mehr über WLAN-Verbindungen transportieren können.
Die Ereignisse der letzten Tage haben gezeigt, dass es durchaus von Vorteil sein kann, wenn man sich nicht auf den eigenen ISP verlassen muss. Teile von Chemnitz sind noch nicht wieder mit schnellem Internet versorgt und das eine Woche nach dem das Hochwasser diverse Internetprovider getroffen hat.