VerNETZt

Gestern wurden wir von der Grünen Landtagsfraktion nach Leipzig eingeladen und durften am Kongress „VerNETZt – Leben im digitalen Zeitalter“ teilnehmen (Programm). Themenschwerpunkte der Veranstaltung waren unter anderem die Sicherheit und Anonymität des Einzelnen im Netz, Jugendschutz, Urheberrecht und natürlich die Frage, weshalb der Ausbau eines Breitbandnetzes in Deutschland nur behäbig voran geht und wie man dies ändern könnte.

Diese Tatsache verdeutlichte erneut die Notwendigkeit von Funknetzwerken wie Freifunk Chemnitz. So wurde mehrfach eingeräumt, dass es noch zu viele „weiße Flecken“ auf der Landkarte der Bundesrepublik gibt und hier dringend Lösungen gefunden werden müssen, um eine ausreichende Flächenabdeckung, die sich im europäischen Vergleich sehen lassen kann, zu gewährleisten. Zudem kann Netzneutralität in Zukunft nur von unabhängigen Dienstleistern erbracht werden. Die Sprecher des DIW econ und der Deutschen Telekom gaben zu, dass bestimmte Dienste im Netz bevorzugt behandelt werden, um Bezahlinhalte für den Nutzer schneller abrufbar zu machen.

Selbstverständlich ist bei einer solchen Veranstaltung auch das aktuelle Thema um die NSA Abhöraffäre nicht ausgeblieben und wurde eifrig diskutiert. Die zentralen Knotenpunkte des Internets ermöglichen es erst die enorme Datenmengen gezielt zu sammeln und zu speichern. So konnte erneut bestätigt werden, dass dezentrale Netze, die sich in Bürgerhand befinden, eine geeignete Alternative zu etablierten Providern darstellen.

Datenschutz im Gespräch

Gestern Abend waren wir zu Gast bei Bündnis 90/Die Grünen Stadtverband Chemnitz und konnten mit Johannes Lichdi (MdL) und Bernhard Bannasch (stellv. sächsischer Datenschutzbeauftragter) über das Thema „NSA-Überwachungsaffäre – wie sicher sind meine Daten im Freistaat Sachsen?“ diskutieren.

Die Förderung von dezentralen Netzwerken und OpenSource-Projekten war die Quintessenz am Ende des gestrigen Gesprächs. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Regelung des Überwachungswahns allein durch Gesetze nicht möglich ist und deren Einhaltung umso schwieriger sein dürfte.

Eine der Forderungen besteht darin, die Erhebung von Daten bei deutschen Behörden möglichst datensparsam zu gestalten und deren Missbrauch durch Software zu verhindern, indem Programme durch Datenschützer vor dem bundesweiten Einsatz zertifiziert werden müssen. Eine Voraussetzung dafür ist die Offenlegung des Quellcodes.

Wir von Freifunk Chemnitz setzen seit Beginn des Projekts vor 3 Jahren auf OpenSource-Software und beteiligen uns aktiv an deren Mitgestaltung und Weiterentwicklung.